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    Desperate Journalist
    Grow Up

    VÖ: 24.03.2017 | Label: Fierce Panda/Cargo
    Text: André Bosse
    10 / 12
    Desperate Journalist - Grow Up

    Brillantes zweites Album der Londoner Wave- und Postpunk-Pfadfinder.

    Das Stück „Desperate Journalist“ stammt von den ganz jungen The Cure und ist eine coole Replik auf eine negative Review ihrer Debüt-LP „Three Imaginary Boys“ im damals immens einflussreichen New Musical Express: Robert Smith dichtete den „Track Grinding Halt“ für eine Peel-Session kurzerhand um. Als Bandname taugt der Titel natürlich auch, schon heute sind die Umhängetaschen und T-Shirts der Londoner Band ein Renner unter Schreibern mit Hang zur Selbstironie. Doch man darf den Namen auf keinen Fall nur für einen guten Marketinggag halten, dafür ist die Band viel zu ernst. Und viel zu gut. Die Postpunk-Szene der Stadt ist noch lange nicht erschöpft, nach Savages sind Desperate Journalist die nächste Band, die weit über die Szene hinaus bekannt werden wird. Zwar fehlt der Band um Sängerin Jo Bevans der Furor und die Energie von Savages, dafür bieten Desperate Journalist mehr melancholischen Tiefbau. Die namensgebenden The Cure sind musikalisch recht weit entfernt, dafür erinnern manche Harmoniebögen durchaus an The Smiths. Der größte Einfluss ist jedoch eine der besten Neo-Postpunkbands überhaupt, die nach einem Album überraschend still und leise verschwunden ist: The Organ besaßen auf ihrem brillanten Album „Grab That Gun“ (2004) eine ähnlich coole Intensität. Die Vorabsingle „Hollow“ gehört in Indiediskos längst zum Standard, das Stück marschiert forsch, die Wave-Tänzer aus den späten 80ern können ihre alten Moves wieder auspacken. Desperate Journalist können fordernd klingen wie auf „Why Are You So Boring“, verstehen sich aber auch auf fantastische Wave-Balladen wie „Purple“, die an die „Cocteau Twins“ heranreichen.

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