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    Desasterkids
    Superhuman

    VÖ: 03.08.2019 | Label: Uncle M/Cargo
    Text:
    2 / 12
    Desasterkids - Superhuman

    Was ist schiefgelaufen, dass es für elektronisch aufgebrezelten Designer-Metalcore wie diesen immer noch einen Markt gibt? Wer zur Hölle hört kalkuliert oberflächliche Karrieregeilheiten, wie sie hier anzutreffen sind?

    Selbst Szene-Frischlinge müssten so viel Intuition haben, sich nicht blindlings in solch glattgeschliffene und hochglanzpolierte Leerhüllen von Songs zu vergucken. Veteranen braucht man eh nicht mit einem knistereffektreichen Brechstangen-Pop kommen, dem Linkin Park einst jenen Raum eröffnet haben, in dem sich nun dankbar all jene Metalcore-Acts tummeln, die vom Taschengeld der Unbedarften ihre Miete zahlen. Desasterkids riskieren dabei nirgends kreativen Aufwand: Pumper-Nu-Metalcore-Geriffe hier, ein pathetischer 16:9-Refrain da, ein Slipknot-Psycho-Ausraster dort – es wird nach Schablone zurechtgeschnitten und dann mit Effekt- und Produktionsbombast zusammengeklebt. Das Erste, was man auf “Superhuman” hört, ist ein langsam verblassender Radio-Effekt zu Synthie-Drama, und auch danach klingt die Platte mit Elektro-Breitseite und digitalem Nebel konstant nach Metalcore-Kirmes. Der Geburtsort dieser Musik? Die Marketing-Abteilung. Die Religionszugehörigkeit? Breakdown. Die bestürzende Flachheit spiegelt sich in Texten, die es nicht Mal auf richtige Pubertäts-Slogans bringen: “You go bang, bang, bang/ And make me realize/ I’m not bullet proof” schmalzt es aus “Bulletproof” zum Dröhn-Sound. Diese Art kraftmeiernder Gefühlssimulation versetzt “Superhuman” den Todesstoß: Die hochgezüchteten Songviecher mit Charts-Blutdurst wirken in ihrer Austauschbarkeit auch emotional vollkommen leer – diese Musik interessiert sich nur für sich selbst und ihre Popularität.