Decoration
Flippant

Diese Band ist ein zauberhafter Verweis zurück in die letzten LP-Jahre, als man Platten noch auf Vinyl kaufe. Und sie erinnert eindrucksvoll daran, wie wunderbar der Indiepop damals, in den späten 80ern klang. Wie romantisch und schüchtern, leidenschaftlich und im Grunde unverkäuflich, denn für den großen Erfolg sahen die Typen in den Bands einfach nicht gut genug aus. Wer Bands wie Wedding Present, House Of Love oder Kitchens Of Dinstinction mag, wird kaum glauben, dass es eine junge Band gibt, die genau dort weitermacht. Ihr erstes Album hieß „Don’t Dissappoint Me Now“, war von vorne bis hinten bezaubernd und – kaum verwunderlich – eine der letzten Platten, die John Peel in seiner Show abfeierte. „Flippant“ ist nur bedingt der Nachfolger, sondern streng genommen eine Sammlung von B-Seiten und neuen Songs. Aber Decoration koppeln die Lieder selbstbewusst im Albumformat; warum auch nicht, wenn die Qualität stimmt? Es ist alles wieder da: wirklich gute und selbstbewusste Texte über die Verwegenheit der Liebe, infizierende Melodien, hallige Jinglejangle-Gitarren und dann – meistens pünktlich zur dritten Minute – die Lärmwand, die trotz großzügigem Verzerrereinsatz nie kalt klingt. Eine höchst britische Angelegenheit und Nischenproduktion, die Genrefreunden die vielleicht schönsten 45 Minuten des Jahres schenken wird.