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    Cultura Tres
    Rezando Al Miedo

    VÖ: 10.05.2013 | Label: Devouter/Broken Silence
    Text:
    9 / 12
    Cultura Tres - Rezando Al Miedo

    Im verwilderten Sludge-Metal-Garten beanspruchen Cultura Tres zwischen Tool, Kylesa und Meshuggah ihren eigenen, faszinierenden Komposthaufen. Doom biologisch-organisch-venezuelanisch.

    Wie schnell der bleiche Europäer mit seinem Lateinamerikanisch am Ende ist. Die Worthülse „Voodoo-Zauber“ verschießen wir aber nicht umsonst, denn im Video zu „Es Mi Sangre“ verlassen sich Cultura Tres dann doch auf Püppchen-Peinigung, Blut und diabolische Bilderwelten. Eigentlich brauchen sie so einen Zinnober nicht. Der Songanfang erinnert an Toni Iommis Gitarren-Gequengel in „Iron Man“, aber Cultura Tres beweisen sich trotz weniger wörtlicher Zitate als eigenständige Meister der Dynamik. Reduzierte Passagen an der Grenze zum handgemachten Ambient verdichten die Atmosphäre in „1492“. Eine einsame Pauke ruft zur Exekution im Regenwald, während im Hintergrund Gibbons schreien. Fliegen und Verwesung dringen durch die Nase ins Hirn, man beginnt sich verstört am Arm zu kratzen. Das ist das kleine große Kino neben der Begabung von Cultura Tres für kontrapunktisch bewegten Doom. Wenn bis hierhin nicht der Name Max Cavalera gefallen ist, dann liegt das an „Hole In Your Head“. Nur in dem einen englischsprachigen Song auf „Rezando Al Miedo“ lässt sich Alejandro Londoño auf das gepresste Gebrüll ein, das die Welt als Soulfly- und Sepultura-Trademarks kennt. Unterfüttert wird seine Dramatik mit einem hypnotischen Gitarren-Strudel, der ebenfalls pünktlich von einem schweigsamen Mittelteil abgelöst wird. „Rezando Al Miedo“ gelingt das Kunststück, aus Lava bizarre Skulpturen zu formen, ohne sich die Finger zu verbrennen. Dabei wirkt das Album so handgemacht wie ein Tod durch Erwürgen.

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