Crosscut rupfen das New Metal-Trendhuhn ein weiteres Mal und schmücken sich ungeniert mit fremden Federn.
Nach dem Boom derartiger Bands aus den Vereinigten Staaten sprießen die Plagiate nun auch hierzulande wie Pilze aus reichlich überdüngtem Boden. Ein völlig talentfreier Reißbrett-Act wie 4lyn war erst der Anfang, jetzt versuchen Crosscut mit denselben Mitteln den deutschen Markt zu erobern. Dass die rote Mütze und die dicke Hose im Schrank bleiben und sich Crosscut eher an die Fersen etwas tiefgängigerer Bands wie Korn oder Fear Factory heften, täuscht nicht über die eigentliche Mission der Band hinweg: eine professionelle Produktion nach amerikanischer Art und mit Patrick Sommer ein kraftvoller Shouter, der Wände zum Einsturz bringen kann, sind das Holz, aus dem nach Ansicht der A&Rs die Gelddruckmaschine des neuen Jahrtausends geschnitzt ist. Doch Kalkül hin oder her – der songwriterischen Klasse seiner Vorbilder, die lediglich im Titeltrack und Something“ aufblitzt, eifert der Fünfer vergeblich nach. So sind Crosscut letztendlich doch nicht mehr als eine weitere Horde von New Metal-Kaspern im übervollen Witzfigurenkabinett, die im Gegensatz zur Konkurrenz zumindest teilweise solide Unterhaltung bietet.