Cracker
Forever

Fünftes Album von David Lowery und Co. – hochklassig wie immer.
Mit ein wenig mehr Willen zum Erfolg wären auf „Forever“ sogar sicher ein paar potenzielle Hitsingles vom Kaliber „Teen Angst (What The World Needs Now)“ oder „Low“ zu verzeichnen. Das romantische „One Fine Day“ müsste mit seinen fast sieben Minuten nur gestrafft und auf die schöne Melodie fokussiert, „Ain’t That Strange“ einen Hauch geradliniger und nicht ganz so exzentrisch arrangiert oder „Guarded By Monkeys“ etwas weniger hemdsärmelig rockend präsentiert werden. Auch wenn er es zweifellos könnte, legt der ehemalige Camper Van Beethoven-Chef David Lowery offenbar keinen besonderen Wert auf Kommerzialität. Spaß an entspanntem Alternative-Lärm bzw. gemeinsamen Experimentieren mit Celli und Orgeln oder Changieren zwischen klassischem Soul und Country-Klängen sind ihm und seinen Mitmusikern (darunter Ex-Camper-Kumpel Victor Krummenmacher und Sparklehorse-Mainman Mark Linkous) viel wichtiger. Dass dabei nicht ausschließlich Geniestreiche herauskommen, liegt wohl in der Natur der Sache. So wirkt beispielsweise die abschließende Jam-Session „What You’re Missing“ (mit Anspielungen auf u.a. Led Zeppelin und America) unausgegoren und ziellos. Sie trägt aber mit ihrer offensichtlichen Unbekümmertheit dennoch zum sehr positiven Gesamteindruck eines von guten Ideen und echter Inspiration überquellenden Albums bei.