Zwischen den Stühlen Rock und Post steht die Couch. Eigentlich ein viel zu dummer Vergleich für eine so gute Platte wie Profane…
Lassen wir die Kategorien also mal außen vor. Um es ein bisschen zu veranschaulichen, könnte man sagen: Profane steht irgendwo zwischen dem ersten Kante-Album und dem letzten von Notwist. Das ist aber nur sehr grob gesprochen, denn manchmal meint man zwar, so etwas schon mal ähnlich aus Chicago, Hamburg oder sonstwoher gehört zu haben, muss aber letztlich feststellen, dass das eigentlich ganz anders klang. Nicht so gut wie manchmal auf Profane, so scheint mir. Couch sind rockiger, rauher. Sehr rhythmisch, sehr harmonisch, immer instrumental. Scherpende Beats zu einer Melodie von Flageolets oder des Keyboards, und schon ist man hingerissen. Couch greifen massiv in die Vollen, um einen handfest durchzuschütteln und mitzureißen. Kurzer Punkt, und weiter in eine angenehm ruhige, unromantisierte Melancholie, die einen plötzlich grob am Kragen packt, weil sie grooven möchte. Scharfkantig und direkt sind die Songs. Hat man sich da eben blutig gehört? Ist nicht so schlimm, am Schluss darf man ein bisschen träumen. Am besten gleich noch einmal durch diese vertraut real erscheinde, aber alles andere als profane Welt. Zu Haus ist es ja doch am Schönsten. Und mit Profane kann man schön ganz bei sich sein.