Ein wunderbares Album! Es ist ergreifend, nimmt dich in der ersten Minute an die Hand und entläßt dich in ungeahnte Welten eines Paralleluniversums: Pop & Fantasy im besten aller Sinne. Ein Stück wie Gegen den vermittelt in sechs Minuten mehr Emotionen und Inhalte als so manches Blumfeld-Album – wohlgemerkt instrumental. Die Couch ist seit dem 97er Album Etwas benutzen, das mit außergewöhnlichen, eher verkopft-vertrackten Songfragmenten daherkam, unbemerkt in ein anderes, größeres Zimmer gezogen. Hier wirkt das Mobiliar nicht mehr so sperrig. Zwar werden einige Stücke noch immer in unglaublichen Taktarten gespielt, jedoch gesellen sich eingängige Melodien ebenso dazu wie flinke, jazzige Grooves: A song is born! Daran dürfte die Elektronik-Fachfrau Stefanie Böhm nicht ganz unschuldig sein. Mit ihren vielen kleinen Melodien, Gadgets, Plöckerbeats und unterschwelligen Soundspielereien bereichert sie den Klang der Band ähnlich, wie Martin Gretschmann das bei The Notwist tut. Bassist Michael Heilrath, der das Album produzierte, tut sein übriges dazu. Post-Rock-Strukturen werden auf Fantasy in modernen Instrumental-Pop übersetzt. Fantasy ist eine wortlose und doch poetische Platte, die in der Tat das ganze Vorstellungsvermögen des Hörers fordert – die Bilder und Texte zu den musikalischen Blaupausen, die Couch geben, muß man schon selbst erstellen.