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    Cosmic Casino
    Ballads For Bastards

    VÖ: 05.05.2006 | Label: Sticksister/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Zickiger Indie-Rock, der weiterhin unterm Ausgehhemd kratzt. Dabei haben Cosmic Casino nur ihrem Debüt einen falschen Schnurbart angeklebt.

    Man ist ja froh um jeden Mitmenschen, der glaubt, seine Bestimmung gefunden zu haben. Was aber Cosmic Casino angeht, sitzen wir hier gerade mit deren zweiter Platte rum und kommen einfach nicht über den Gedanken weg, dass diese fünf aus München ein bisschen zu genau wissen, was sie können. Mit fachmännischer Präzision wird Rocksong um Rocksong auf die Schnur gezogen. Kurz angebundene Gitarren zerschneiden die Luft, Schlagzeug und Bass hetzten das Ganze vor sich her, und der Sänger hat letztes Jahr fleißig weitergeraucht, um die Stimme hübsch salzig zu halten. Tatsächlich stehen die Lieder noch näher beisammen als auf dem Debüt „Be Kind & Be Cause“, sie wurden hier mal mit Streichern und da mal mit Bläsern aufgepäppelt, aber am Ende kann der ganze Schnickschnack eben doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Ballads For Bastards“ das gleiche in grün ist. Mal ausflippen, sich wirklich was trauen und notfalls das Fliegen auf die Fresse hinnehmen – das ist doch auch Rockmusik. Aber so findet sie hier nicht statt. Und dann bleibt eben dieses doofe Gefühl. Als hielten Cosmic Casino etwas zurück. Man will es fast schon nicht mehr glauben, da packen sie plötzlich die Streicher-Ballade „This Is Munich“ in goldenes Geschenkpapier, machen Schluss mit der Platte und jeden baff, der jetzt noch zuhört. Verrückt. Und nicht mal auf die Fresse geflogen. Es geht doch.

    weitere Platten

    Be Kind & Be Cause

    VÖ: 24.01.2005