Coogans Bluff
The C-Side Of Metronopolis (EP)

Eigentlich sollte die zum Record Store Day 2020 erscheinen. Aber der kann aus pandemischen Gründen dieses Jahr nicht wie gewohnt stattfinden und wurde deshalb so lange umdisponiert, bis Label und Band nicht länger warten wollten und ihre EP einfach umgehend raushauten, ohne länger auf Kartons voll gepresster Platten zu sitzen. Das Cover von „C-Side“ variiert das, was auf dem Ende Januar erschienenen sechsten Album „Metronopolis“ zu sehen ist: ein Metronom in einer
Strandlandschaft, diesmal aber dessen Rückseite. Einer der vier Songs ist das äußerst passend ausgewählte Cover von „You Speak My
Language“ vom 1992er Debüt der Baritonsaxofon-getriebenen US-Indie/Alternative-Rocker Morphine. VISIONS-Leser kennen den Song schon seit 2016 von einer unserer Heft-CDs. Hier rundet er drei von den Album-Sessions übriggebliebene Songs ab. Die halten die Qualität ihrer Mutterplatte mühelos. Geschmeidig wie Motorpsycho zu „Let Them Eat Cake“-Zeiten groovt „On Liberty“ locker und soulig durch seine gut drei Minuten. „In The Heart Of The City“ wirkt unmittelbarer, fast wie ein gut austariertes Demo, das Coogans Bluff von einer garage-rockigen, power-poppigen Seite zeigt. Das stärkste Stück ist das fünfminütige „We Got It All“, ein motorisch angetriebener Kraut-Space-Rocker mit Hawkwind-schen Synthesizer-Wellen. Die D-Seite ist übrigens leer.