Civil Defiance
The Fishers For Souls

Bands wie Civil Defiance gibt es wie Sand – im Getriebe. Mir fällt bestenfalls eine Handvoll anderer extrem crossovernder Zeitgenossen ein, die es mit dem Stilquirl derart auf die Spitze treiben. Mr. Bungle können nur begrenzt als Querverweis dienen, verteilen Civil Defiance die Puzzleteilchen eines Mr.Bungle-Songs doch zumindest auf ein ganzes Album. Das klingt im Einzelnen wahlweise nach `sophisticated beach punk` im Dunstkreis von I Mother Earth oder Schwanz-Metal („Whirring Jar“) der besseren Sorte. Das an sich wäre wenig spektakulär, ließe man sich im Folgenden nicht auf angejazzte John Cage-Zitate („Man On Fire“) und fernöstliche Ethno-Collagen ein. Die Frage, ob bei diesem Purzelbaum durch Zeit und Raum wahrer Hörgenuß überhaupt noch möglich ist, darf man trotz Vorbehalten einmal mit `ja` beantworten. Irgendwie kriegen die Wahnsinnsköppe aus L.A. trotzdem immer die Kurve hin zu einem Album mit einer – wenn auch sehr exzentrischen – persönlichen Note. Das kann aber auch daran liegen, daß ich ausnahmsweise mal gut ausgeschlafen bin. Im Verkehrsstau sicher nicht ohne weiteres zu empfehlen.