Chroma Key
Dead Air For Radios

Chroma Key ist Kevin Moore, der alles komponiert und produziert hat. In den vier Jahren seit Kevins Weggang von DT entstanden Songs von einer erfrischend unpeinlichen Melancholie, die weitgehend auf die Rockgitarre und auf sonstigen Schmonz und Schmock seiner ehemaligen Weggefährten verzichten. Die erfreulich schleimfreien Keyboards im Vordergrund, die Drum-Parts mit radiounfreundlichen Elementen versehen, stellt sich der Projektleiter selbst ans Mikro, und man bedauert im Nachhinein, daß dies bei DT nie möglich war. Zugegeben, hin und wieder touchiert sein Gesang das Pathos von Peter Gabriel, doch nie dessen Weltschmerz, und das macht dieses Album so gut. Die Zwischenstimmungen können nur mit dem superben Soloalbum „All Along The Way“ von Black Sabbaths Bill Ward gemessen werden. Hatte man bis dato nicht gedacht, daß ein Heavy Rock-Drummer eine kluge, schöne Soloscheibe zustande bringen kann, so füllt Kevin hier die Lücke im Namen aller Keyboarder auf. Tote Luft für Radios, mag sein, aber ein frischer Wind im CD-Spieler.