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    Cartridge
    Enfant Terrible

    VÖ: 05.05.2006 | Label: Records & Me / Pias
    Text: britta helm
    8 / 12

    14 Monate musste Indieland nach der ersten EP der Dänen aufs Debüt warten. „Coma State“ ist immer noch drauf. Gut so.

    Nachfüllpatronen waren eines der Undinge 2005. Entweder als Spritzenset beim nächtlichen Teleshopping zu bestellen oder als neuester Service beim Ex-Dönerladen um die Ecke zu erstehen waren sie allenfalls scheininnovativ und vor allem: billig. Nur dass das so gesparte Geld letztlich doch lieber wieder für Qualität ausgegeben wurde, weil der tintenaufgefüllte Ersatz bald den Geist aufgab und das Ergebnis oft dahingeschmiert war. Eine ähnlich kurze Halbwertszeit hatte so ziemlich alles, was sich letztes Jahr mit den großen neuen Briten vergleichen lassen musste. Umso erstaunlicher, wenn eine dieser Wellenreiterbands sich nach dem ersten Indieradioerfolg über ein Jahr Zeit lässt, um auf „Enfant Terrible“ zwar immer noch so zu klingen wie Bloc Party in gut drauf, aber nicht nur. Cartridge waren immer schon unverbraucht, haben aber noch mal nachgefüllt und schreiben sowieso liebevoll per Hand. Die Single „Coma State“ gibt immer noch den Ton vor, hält aber keinen der übrigen Songs vom Ohrwurmwerden ab, und so zeigt sich „Enfant Terrible“ als vielseitiges Indiepopalbum ohne Größenwahn. Wozu auch gesagt sei: Der arty-arrogante Titel ist Unsinn. Denn schrecklich ist hier gar nichts. Aber „Kinder“ stimmt. Spielkinder, vorzugsweise auf einer kleinen feinen Festivalwiese irgendwo in Europa zum Auftakt in den Gitarrensommer 2006, der mit diesem Album offiziell eröffnet ist.

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    Fractures

    VÖ: 11.04.2008