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    Capricorn
    On Mercury

    VÖ: 30.03.2007 | Label: Goldene Zeiten/Edel
    Text: Oliver Schröder
    4 / 12

    Capricorn machen Emotionsrock und bringen Herzen zum Schmelzen. Dieser Effekt ist altersbegrenzt.

    Übers Debüt der Wittlicher schrieb Kollege Layh, dass es nah an einem Mädchenalbum läge. Er meinte das als Kompliment. Gut zwei Jahre später folgt „On Mercury“, und die Referenzliste sorgt nicht für Überraschungen: Jimmy Eat World, Donots, U2. Jedes Gefühl ist riesig in der Welt von Capricorn: Sehnsucht ist riesig, Liebe ist riesig, Schmerz ist riesig. Was sollte anderes dabei auskommen als gigantischer Kitschrock? Es gibt Ausnahmemomente wie das sphärisch-schräbbelige „Back To You“, in dem mal nicht auf die ganz große Schnulztube gedrückt wird, sondern ein ernstzunehmender, wirklich mitreißender Spannungsbogen aufgebaut wird. Sänger Gero von Werden hält hier sich ausnahmsweise mal etwas zurück, es müssen keine Texte, wie „Sending shivers to my bones /The way you talk the way you feel/ Yearning for something to be real“ ertragen werden. Je mehr Capricorn so tun, als würden sie der breiten Masse in riesigen Stadien das große Gefühl verkaufen wollen, desto weniger bleibt unterm Strich an Glaubwürdigkeit übrig. Der klischeehafte Pathos hat noch genug emotionale Wucht, um auf der Abifete eine solide Rockshow abzuliefern. Zu mehr reicht es nicht. Es bleibt bei einem Mädchenalbum, diesmal nicht als Kompliment.

    weitere Platten

    My Own Fairground

    VÖ: 11.10.2004