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    Capricorn
    My Own Fairground

    VÖ: 11.10.2004 | Label: Goldene Zeiten/Alive
    Text: Stefan Layh
    7 / 12

    Robert Smith hat wohl einen unehelichen Sohn in Wittlich. Der singt und schmachtet bei Capricorn und hat mit „My Own Fairground“ bei den Mädels einen Stein im Brett.

    „Sadness As An Artform“ heißt der erste Song und übertreibt. Aber nur ein bisschen. Die Stimmung bleibt gedämpft, Schwermut und Verletzlichkeit hängen in der Luft. Man mag Gero von Werden kaum direkt in die Augen schauen, wenn er sein Herz metaphorisch in diese 13 Indie-Rock-Songs schüttet. „My Own Fairground“ ist eine wehmütige Gefühlsfahrt, die keine unbeschwerten Raststellen kennt. Capricorn geben sich als gefühlvolle Grübler, nur bei „Between Chapter One And Two“ und „Gas Station“ lassen sie so richtig los und knarzen, dass es eine Wonne ist. Melancholie ist nun mal ein eher leises Gefühl – man lausche nur einem beliebigen The Cure-Album. Wer das tut, taucht in die Welt ein, aus der Capricorn die meiste Inspiration ziehen. Die instrumentalen Parallelen werden vom Gesang noch locker getoppt: Robert Smith steht in der Gunst des Sängers weit oben, immer wieder dieselbe seltsame Kopfstimme, dazu Melodiebögen aus einem Vierteljahrhundert Rosenzüchter-Rock. Das Ganze funktioniert, weil in Capricorn beachtliche Anlagen schlummern. Eine Ballade wie das mittels Kirchenorgel verdichtete „Feeling You“ oder der sanfte Ausklang „Losing Feathers“ sind an Zerbrechlichkeit kaum zu überbieten. Auch wenn sie das ungern hören werden und sich das Phrasenschwein jetzt über Futter freut: „My Own Fairground“ ist ganz nah an einem Mädchenalbum. Das ist nicht schlimm, sondern ein Kompliment.

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    On Mercury

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