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    Bubonix
    Please Devil, Send Me Golden Hair

    VÖ: 20.04.2007 | Label: Noisolution/Indigo
    Bubonix - Please Devil, Send Me Golden Hair

    4-Ohren-Test

    Mein Gott, wie schnell kann eine Platte den Hörer haben? In diesem speziellen Fall nach eineinhalb Songs. Grind-Hardcore mit klugen Breaks, Glockenspiel, klarer Aussage. Ellenbogen jucken. Da kann nur irgendeine Scheißvisage dran kratzen. Was danach mit herrlich Ebelhäuser-typischen Octaver-Gitarren eröffnet, entwickelt sich zum wahnsinnigen Krach-Hit, der im Schädel klebt wie Bubblegum unterm Stiefel: „Fashion Tattoo“. Ein süßer Bastard aus Postcore, klobigem Synthie-Krach, man muss es sagen: perfekten Rockgitarren und knallhartem Kreisch-Part. „Corazon Vivo Vida“ gibt sich da erst mal unauffälliger, bis der Refrain wieder das kleine Hymnenbuch aufschlägt. So sollte Punkrock öfter klingen, dann macht er nicht nur Laune, sondern überreicht auch noch eine glaubwürdige Nachricht an den Hörer. Selbst bei der verrückten Bollywood-Verwurstung „Kabhi Khushi“. Wirres Austoben bleibt bei den sechs kranken Bubonix nie vollends stumpf; es entsteht jedes Mal eine kleine, wichtige Verbindung aus Parolen-Geknalle und ansprechender Kompositionsidee. Beides zusammen ist ungewöhnlich neu. Dead Robocop Kennedys. Mit ein wenig D.O.A., womöglich. Kleine Ausnahme: „Fuck Love“ und sein fies deutschpunkiges „Alles scheiße, aber trotzdem geht’s uns gut.“ Hätte nicht gemusst. Aber egal, das Ende reißt’s doppelt wieder raus. Bubonix/Ebelhäuser? Prädikat besonders wertvoll. In Musik, Text, Präsentation.
    Philipp Welsing 9

    Nehmen wir mal an, der widerliche Typ von der Muckerpolizei hätte Recht: Alles auf diesem Album gab es schon einmal. Und zwar besser. „Please Devil, Send Me Golden Hair“ klingt für Leute der alternativen Rockszene wie sein Titel: irgendwie abgelutscht. Als würden Bubonix von allem unmittelbar beeinflusst, was in ihrem Dunstkreis während der letzten zwei Jahre irgendwann mal hip war. Die dumpfen und hellen Hardcore-Schreihälse wären da ebenso zu nennen wie das zugehörige Herzattacken-Geknüppel, das aus zu vielen Händen sehr schnell nervt („Remontes“). Ein wenig Mitgröl-Punkrock, ein paar Emo-Momente-Elemente, ein bisschen Turbonegro, hier und da halbtighter Sexrock oder durchschnittliche Spoken-Word-Einlagen („I’ll never forget the time where we laid drugged in our rehearsal-room…“) – relativ vielseitig, wild, aber mutig? Das Ganze erweckt den Eindruck eines „The Shape Of Punk To Come“. Ist nur einfach nicht so gut. Und sicher nicht vorausschauend. Gleich zu Beginn will man auf Stopp schlagen, wenn einem irgendein Typ nach einem wohl traurig gemeinten Akustikpicking mit „Spasti!“ beleidigt, während die Band sich in Body-Count-Dramatik steigert, um dann zwar wild, aber ziemlich eindimensional loszuknüppeln. Vielleicht ist das ja ihr Style. Aber enthebt das Songtitel wie „Free Love On Rügen“ ihres 90er-Jargons? Schön ist, dass Bubonix sich auf Ideen einlassen und den Sinn für unvorhersehbare Wendungen haben. Nahezu sinnlos wird so etwas allerdings, wenn vor und nach den Wendungen trotz all des Crossovers der eigene Stil fehlt.
    Jochen Schliemann 5

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