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    Brother Grimm
    Home Today, Gone Tomorrow

    VÖ: 26.01.2018 | Label: Noisolution/Soulfood
    Text:
    9 / 12
    Brother Grimm - Home Today, Gone Tomorrow

    Dennis Grimm nimmt seinen Namen und wirft ihn in die alptraumhafte Waagschale, mit der sich die gleichnamigen Brüder um die deutsche Literatur verdient machten.

    „Home Today, Gone Tomorrow“ hat viel von deren schauderhaften Märchen. Es fängt nur nicht mit „Es war einmal an“ und hört auch nicht mit „Und wenn sie nicht gestorben sind“ auf. Es ist das Drama dazwischen, das Destillat des Abgründigen, das stattdessen mit „A Letter To Bob“ so ölig und dunkel beginnt, dass man glaubt, jederzeit könne Blixa Bargeld anfangen zu sprechsingen. Und es endet mit einem genial-minimalistischen Cover von David Bowies „Heroes“ als Hidden-Track, der unter Garantie zu den besten 333 Coversongs aller Zeiten zählen würde, hätte VISIONS dieses Ranking nicht bereits vor gut zwei Jahren aufgestellt. Drone-Blues nennt der Berliner Songschreiber und Soundtüftler diesen Stil, den er schon auf seinem herrlich betitelten Debüt „King For A Day Cool For A Lifetime“ angeboten hatte. Sein zweites Album kommt nun nicht ohne Gebrauchsanweisung aus: „Warning: Explicit Darkness! Dies ist kein Album für den Nebenbei-Gebrauch“, steht auf dem Promotion-Zettel. Die freejazzigen Saxofone aus „Aloha“ verleihen dem Warnhinweis den nötigen Nachdruck. Zu den entgleisenden Tönen tanzt der Kleinwüchsige durch den roten Raum aus „Twin Peaks“, während der äußerst großgewachsene Dennis Grimm als einziger den Überblick behält, um Loops und Soundwände zu verwalten. Mit Hilfe von Tenboi Levinson, Gitarrist der Bluesrocker Hodja, hat Grimm im autonomen Kopenhagener Stadtteil Kristiania ein Album aufgenommen, das Geduld einfordert und trotz der Elegie stets künstlerische Eleganz über affektierte Larmoyanz stellt.

    weitere Platten

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