Bromheads Jacket
On The Brain

Zen-Meister Oliver K. würde sagen: „Weiter machen, immer weiter machen!“ Und genau das machen Bromheads Jacket. Gerade so, als sei „On The Brain“ nicht das zweite Album, sondern das zweite Debüt. Fahren sie doch den Slang-und-Pöbel-Anteil von „Dits From The Commuter Belt“ zurück, erlauben sich auch simpelst reduzierte Hüftenschwinger wie „Turn Me On“, verhängen ihre 2009er Art-Brut-Interpretation mit Cramps-Laken („You’ll Lose It“) oder fetten die Form für „Recover“ mit Spaghettiwestern-Schmalz ein. Und das als großer Pluspunkt, denn Bromheads Jacket verzetteln sich nicht in planloser Vielfältigkeit nur um der schieren Veränderung willen. Sie erweitern ihr krawalliges Grundgerüst, lassen mehr zu und klingen trotzdem nach sich selbst. Was natürlich auch Sänger Tim Hampton geschuldet ist, dessen Organ man sofort wiedererkennt. Also alles nur rosig? Nun ja, man darf vielleicht kritisieren, dass es auf den ersten Blick kein Äquivalent zu „Fight Music For The Fight?“ oder „Poppy Bird“, den kleinen Hits des Debüts, auf „On The Brain“ geschafft hat. Aber eines haben sie geschafft: aus dem Schatten der einstigen Brüder im Geiste, den Arctic Monkeys, hervorzutreten. „On The Brain“ tritt „Favourite Worst Nightmare“ aber sowas von in den Allerwertesten, da kommt dann doch wieder die Straßenattitüde durch.