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    Britta
    Lichtjahre voraus

    VÖ: 05.09.2003 | Label: Flittchen/EFA
    Text: Falk Albrecht
    9 / 12

    Britta zum Dritten: Abgeklärter Erwachsenen-Gitarrenpop mit angenehm unpathetischen Texten über zwischenmenschliche Alltagsdramen.

    Vier nicht mehr ganz junge Damen schauen einem ernst vom Promo-Foto entgegen – und damit ist auch schon eine Menge erzählt. Denn Britta, definitiv eine Frauen- und keine Mädchenband, werden von Album zu Album ernsthafter und auch etwas bitterer, was sich vor allem in einer gehörigen Portion Sarkasmus äußert. So gerät dann auch „Lichtjahre voraus“ nicht zu einem einzigen Jammer-Opus, vielmehr verschwimmen hier zusehends die Grenzen zwischen Ernsthaftigkeit und Ironie. Wenn Christiane Rösinger etwa in „Wir müssen hier raus“ plakative Phrasen drischt („Wir müssen hier raus/das ist die Hölle/wir leben im Zuchthaus/wir sind geboren, um frei zu sein…“) ist man nicht ganz schlüssig, ob man ihr das nun abnehmen soll oder eben nicht. Überhaupt: die Texte. Die sind hier Dreh- und Angelpunkt, denn rein musikalisch hat man es „nur“ mit etwas sprödem, handwerklich gut gespieltem Gitarrenpop mit Singer/Songwriter-Schlagseite zu tun, über den man eigentlich nicht viele Worte verlieren kann. Inhaltlich dagegen geht es zumeist, abgesehen von einer melancholischen Ode auf Berlin („Es ist nicht immer leicht“) oder auch dem Titelsong, um das oft nicht leichte Miteinander, um enttäuschte Hoffnungen, begrabene Träume und den Versuch, sich mit dem ganzen Scheiß zu arrangieren. Rösinger findet da oft die richtigen Worte, und wenn nicht, dann zitiert sie irgendwen, auch mal sich selbst zu Lassie Singers-Zeiten. Insgesamt also ein schönes Herbstalbum für Abende, an denen man sowieso nichts machen will. Nur dass hier der absolute Deppenfehler begangen wird, ist etwas befremdlich: „Wie ein Smith-Song“ ist – zumindest in dieser Schreibweise – kein guter Songtitel!

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