In entspannter Downbeat-Manier erzeugen Bows ein heißes Flimmern in der Luft, satte, mediterrane Farben am Abend und länger werdende Schatten beherrschen das Bild. Man könnte sich diese Platte sehr leicht als Soundtrack zu dem zugegebenermaßen etwas kitschigen Bild von zwei Verliebten vorstellen, die im Zwielicht Hand-in-Hand über eine riesige, blühende Wiese hinunter zum Ufer eines Sees laufen. Auf solche Dinge kommt man, weil “Cassidy” ohne große Gesten, ohne fette Beats und großangelegte Orchester-Samples auskommt, sondern mit wenigen Zutaten eine geradezu irisierende natürliche Schönheit ausstrahlt. Ein nicht geringer Teil davon geht, wie schon wie beim Vorgänger “Blush” – von der bezaubernden Stimme der Dänin Signe Hoirup Wille-Jorgensen aus, die man stimmlich in der Nähe von Björk sehen kann, aber ihren ganz eigenen Charme besitzt. Dieser kann sich auf “Cassidy” frei entfalten, denn Songwriter und Produzent Luke Sutherland (ex-Long Fin Killie) hat die musikalische Basis sehr offen gehalten: Ein paar schlichte Gitarren-Pickings, eine Pianomelodie, vielleicht mal ein Violine – immer ist Raum genug für viel Atmosphäre und eigene Assoziationen. Einfach wunderschön.
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Blush
VÖ: 25.05.1999