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    Bongloard
    DYTYR?

    VÖ: 04.10.2024 | Label: V2/Bertus
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
    9 / 12
    Bongloard - DYTYR?

    Mit irrem Punch und erbarmungsloser Präzision legen die Utrechter eigentlich ein Anti-Punkalbum hin. “DYTYR?” fragt „Do You Think You’re Ready“? Oh ja. Sowas von.

    Schon im Opener “Suits” macht Schlagzeuger Jan van Asch klar, warum sein Spiel treibende Kraft im knackigen Sound von Bongloard ist. Eine derartige Attack findet man sonst eher in elektronischer Musik – das klingt dann wie The Prodigys “Breathe” im Gewand pointiert gespielten Indierocks.

    Auch wenn der Genter Produzent Sebastian hier einen klaren Mix hinlegt, behält das Noiserock-Label des Debüts People “Overreacting To My Behaviour” Gültigkeit. Mühelos tänzelt “DYTYR?” hin und her zwischen De-Staat-artigen Offbeats (“The Mirror”), geschrammeltem Garage Rock (“Famous Lost Words”) und rotzverschmierten SoCal-Punkrefrains wie in “Another Now”. Sänger Jannes van Kaam beruft sich wie zuletzt auch Idles-Frontmann Joe Talbot in “Tangk” auf den harten Weg zur inneren Selbstakzeptanz und setzt damit literweise Kreativtreibstoff frei.

    Den Punk-Begriff interpretieren Bongloard, typisch niederländisch, frei und offen in alle Richtungen. “Man Up” hätte eine Spur räudiger auch als Bootyshaker von Motörhead funktioniert. “Number 9” verortet Ties Bogers mit einem schweren Bassriff in der Mitte zwischen Black Sabbath und Nirvana. Im Periodensystem des Rock sind Trios so etwas wie Wasserstoff: reaktionsfreudig, hochentzündlich, explosiv. Bongloard basteln mit Kaugummi und Dosenbierblech eine kleine H-Bombe daraus.

    Das steckt drin: Harmful, Idles, Fugazi

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