Bombshell Rocks
The Conclusion

Aus fünf wurden vier, aus poliertem Popappeal abgewetzter Straßensound: Mit ihrem vierten Album sind die Schweden Bombshell Rocks ihren Anfangstagen näher als dem melodischen Überflieger „From Here And On“, mit dem sie Ende 2002 überraschten und überzeugten. Gut drei Jahre später gelten andere Vorzeichen: Gitarrist Crippe Määttä übernahm den Part des ausgeschiedenen Sängers Marthen Cedergran, die Resultate bringt inzwischen das finnische Label Combat Rock Industry unters Punk-Volk. Weil PR-mäßig nun kleinere Brötchen gebacken werden, ging das Intermezzo „Love For The Microphone“ (2003) völlig unter. Dieses kaum beachtete Mini-Album deutete an, was „The Conclusion“ nun zur Gewissheit macht: Bombshell Rocks klingen im Vierer-Lineup wieder so, wie um die Jahrtausendwende – zu hören auf „Cityrats & Alleycats“ (2001) und insbesondere „Street Art Gallery“ (1999). Der Sound ist betont kratzig, stellenweise etwas dünn. Der Gesang ist kehliger, längst nicht mehr so klar und catchy wie zuletzt. Die Songauswahl variiert ausgewogen zwischen hektischen Nach-vorne-Dränglern à la „Move Rhythm City“ oder „Downsize“ und getragenen Gossenhymnen wie „Golden“, dem selbstreferenziellen „Ten Years“ oder auch „Guns & Democracy“. Letzteres sagt – stellvertretend für das ganze Album – in Sachen Lyrik alles und nichts: „Living in the land of the free / Guns control democracy“ umreißt der Mittelteil den politischen Status Quo, am Ende heißt es lapidar: „And we know things won’t get any better / Yeah we know, we’ve heard this song before.“ Das ist ungewollte Doppeldeutigkeit, die auf Inhalt und musikalische Umsetzung gleichermaßen zutrifft: Die Bombshell Rocks bleiben die Bombshell Rocks, klingen indes wieder ungestümer und mehr nach jenem Untergrund, den sie mit „From Here And On“ für einen Wimpernschlag verlassen hatten.