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    Bloodsimple.
    A Cruel World

    VÖ: 23.05.2005 | Label: Reprise/Warner
    Text: Stefan Layh
    7 / 12

    Moderner Metal mit breitem Kreuz sowie dem Blick nach rechts und links: Mit dem Hardcore-Hammer machen Blood Simple auch einige Fässer in den Nachbarregalen auf.

    Erinnert sich noch jemand an die Long Island-HC-Thrasher Vision Of Disorder? Zwei Alben lang waren sie ‚Roadrunner‘-Protegés, dann folgte die musikalische Evolution vom sturen Gegrätsche zum feinsinnigeren Aufbauspiel, runde Refrains inklusive – und das couragierte „From Bliss To Devastation“ wurde prompt zum letzten Kapitel der Bandgeschichte. Sänger Tim Williams und Gitarrist Mike Kennedy steckten sich schnell neue Ziele: Vom Hardcore zum Breitwand-Metal hieß die gemeinsame Route, und mit Blood Simple bastelte man ein passendes Vehikel für den Weg dorthin. Dass abgesehen von Gitarrist Nick Rowe sämtliche Mitspieler eine HC-Vergangenheit teilen, verschweigt „A Cruel World“ nicht. Das Heute sieht indes bunter aus: Auf ihrem Debüt wuchern Blood Simple geradezu mit Details, räumen bombastischen Umleitungen ebenso Platz ein wie geradliniger Streckenführung. Moderner Metal, dessen Aggressionspotenzial zwischen gewaltiger Explosion und gewagtem Experiment schwankt. In düsteren Winkeln müffelt es schon mal nach Paradise Lost („A Cruel World“, „The Leaving Song“), anderswo finden die HC-Erinnerungen einen direkten Weg ins Hier und Jetzt („Straight Hate“, „Blood In Blood Out“). Zusätzliche Facetten gewinnt ihr Debüt durch das halbakustische „Plunder“, das vor Schmerz und Gefühlsduselei zu platzen droht, ein diskret an Muse angelehntes „Sell Me Out“ oder das Alice In Chains-artige „Flatlined“. Dem geneigten Metalhead sollte „A Cruel World“ durchaus eine Exkursion wert sein.

    weitere Platten

    Red Harvest

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