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    Blind
    Blind

    VÖ: 25.01.2008 | Label: Virgin/EMI
    Text: Stefan Layh
    4 / 12

    Radiorock vom Reißbrett: Blind vertonen den kleinsten gemeinsamen Nenner von Nickelback, 3 Doors Down und Hoobastank.

    „Form follows function“ heißt hier die Devise: Blind wollen von Anfang an mit den großen Jungs pinkeln. Daran lässt „Blind“ keinen Zweifel. Das Debütalbum der Koblenzer wirkt von vorne bis hinten durchkalkuliert, stromlinienförmig, allzu antizipierbar. Man weiß immer, was als Nächstes kommt, weil die hier verwendeten Bausteine schon allzu oft ganz ähnlich aufgestapelt wurden. Blind haben seit Bandgründung 2002 offensichtlich ganz genau hingehört, wenn die Rockcharts liefen. Beim Songwriting haben sie sich dann bei den Großen bedient: Dort, wo Massenkompatibilität Trumpf ist und der Refrain den Stich macht. In „Blind“ steckt etwa so viel New Metal wie in Hoobastanks „The Reason“ (2003), so viel Crossover wie in „Seventeen Days“ (2005) von 3 Doors Down, so viel Alternative wie in Nickelbacks „The Long Road“ (2007). Blind setzen auf den Sog von pathetischen Refrains, von dick gepinselten Hooklines und höchst behutsam dosierter Härte. Das alles resultiert in Reißbrett-Rockern wie „Triple X“ oder „Break Away“, in zahnlosen Hit-Aspiranten à la „We Can Stay“ oder „Save Me Now“, die mit kreisrund gezirkelten Radio-Refrains kokettieren. Mit dem blassen „Every You Every Me“ leisten Blind dem ungeschriebenen Gesetz der pianogetragenen Pflicht-Schmonzette Folge. Man wird den Eindruck nicht los, dass diese Band vor allem eines will: beim ersten Album nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen. Wer allerdings blind auf die ausgefledderte Formelsammlung „Das kleine Einmaleins der Alternative-Charts“ vertraut, läuft schnell Gefahr, beliebig zu klingen: so wie dieses Album.

    weitere Platten

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    VÖ: 17.09.2010

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