Blind
Life Guard

Cooles Krach-Intro! Halbe Minute lang Rrruöakkökrrrrrk. Und dann? Relativ normale Rockmusik. Schade, denn nach dem Auftakt hätte man wohl mehr erwartet, zumal Henning Sedlmeir bereits vor zwei Jahren ankündigte, daß sich seine Band vom normalen Songaufbau entfernen wolle. Okay, Songs wie das brachiale “Funny” werden sicher nicht die Playlists der Radiostationen entern, aber sooo außergewöhnlich ist der Sound dann doch nicht. Blind wagen mit ihrem Produzenten Alexander Hacke (Neubauten) zwar viele Soundexperimente, kommen aber nie so richtig auf den Punkt. Ein Song wie “Sparks” etwa baut sich über drei Minuten in die richtige Richtung auf, bringt dann aber doch nicht die erwartete Kracheruption. Nun ja, vielleicht will das Saarlandquartett gerade damit die Distanz zu konventionellen Songstrukturen aufzeigen. Darüber hinaus ist Sedlmeir zwar ein passabler, aber nun mal kein wirklich charismatischer Sänger, der dem Material das “gewisse Etwas” verpassen könnte. So bleiben unterm Strich einige gute Songs und ein vielversprechender Ansatz, aber leider kein wirklich tolles Album.