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    Black Wire
    dto.

    VÖ: 05.09.2005 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text: Armin Linder
    5 / 12

    Das Booklet klärt auf: Black Wire haben sich nach einem Endlos-Telefonkabel benannt. Hallo, hier

    Retro, jemand zuhause?

    Vielleicht soll auch einfach nur die lange Leitung der Band illustriert werden. 2003 haben sich

    Black Wire in Leeds gegründet und dann wohl gleich dem Stil verschrieben, der damals groß im Kommen

    war. Dumm nur, dass sie 2005 schon wie von gestern wirken. Bands wie Black Wire gibt es inzwischen

    wie Sand am Meer. Und nur die Kantigen bleiben im Sieb hängen. Zählen wir mal die Eigenheiten durch:

    Black Wire sind nur zu dritt. Einer singt, einer spielt Bass, und Kollege Simon McCabe bedient

    dagegen so ziemlich alles. Aber weil es halt anatomisch bedingt schon recht schwierig ist, auf der

    Bühne gleichzeitig Gitarre und Schlagzeug zu spielen, haben Black Wire kurzerhand die Drum-Machine

    zu ihrem vierten Bandmitglied ernannt. Und mit der Tatsache, dass einige Songs auf ihrem Debüt von

    Handgelenken, andere von Schaltkreisen eingeklöppelt wurden, enden auch schon die Besonderheiten.

    Die drei Herren mögen ähnliche Rhythmen wie Franz Ferdinand gepachtet haben, deren abgeklärter

    Überschwang jedoch bleibt auf der Strecke. Und auch gegenüber all den anderen irren Musikanten aus

    der Retro-Disco mit dem Schwarzlicht bleiben Black Wire seltsam blass. Sie mögen cool sein, aber

    leider auch kalt. „800 Million Hard Beats“ zieht den Herren doch kurzzeitig den Stock aus dem Kreuz.

    Ausnahmsweise sorgen auch Gitarren und Basslinien in „Hard To Love, Easy To Lay“ für Aufhorchen, und

    der Titel ist für einen Lacher gut. Nur ist der genauso kurzlebig wie manche Songs. Und wenn ihnen

    nichts mehr einfällt, wird der Chor wie in „Smoke And Mirrors“ einfach mal zu „Oooh, oooh“-Gesängen

    angewiesen. „Attack! Attack! Attack!“ lautet der Titel der Single. Ein Versprechen, das Black Wire

    nicht halten können.