Vielleicht soll auch einfach nur die lange Leitung der Band illustriert werden. 2003 haben sich
Black Wire in Leeds gegründet und dann wohl gleich dem Stil verschrieben, der damals groß im Kommen
war. Dumm nur, dass sie 2005 schon wie von gestern wirken. Bands wie Black Wire gibt es inzwischen
wie Sand am Meer. Und nur die Kantigen bleiben im Sieb hängen. Zählen wir mal die Eigenheiten durch:
Black Wire sind nur zu dritt. Einer singt, einer spielt Bass, und Kollege Simon McCabe bedient
dagegen so ziemlich alles. Aber weil es halt anatomisch bedingt schon recht schwierig ist, auf der
Bühne gleichzeitig Gitarre und Schlagzeug zu spielen, haben Black Wire kurzerhand die Drum-Machine
zu ihrem vierten Bandmitglied ernannt. Und mit der Tatsache, dass einige Songs auf ihrem Debüt von
Handgelenken, andere von Schaltkreisen eingeklöppelt wurden, enden auch schon die Besonderheiten.
Die drei Herren mögen ähnliche Rhythmen wie Franz Ferdinand gepachtet haben, deren abgeklärter
Überschwang jedoch bleibt auf der Strecke. Und auch gegenüber all den anderen irren Musikanten aus
der Retro-Disco mit dem Schwarzlicht bleiben Black Wire seltsam blass. Sie mögen cool sein, aber
leider auch kalt. “800 Million Hard Beats” zieht den Herren doch kurzzeitig den Stock aus dem Kreuz.
Ausnahmsweise sorgen auch Gitarren und Basslinien in “Hard To Love, Easy To Lay” für Aufhorchen, und
der Titel ist für einen Lacher gut. Nur ist der genauso kurzlebig wie manche Songs. Und wenn ihnen
nichts mehr einfällt, wird der Chor wie in “Smoke And Mirrors” einfach mal zu “Oooh, oooh”-Gesängen
angewiesen. “Attack! Attack! Attack!” lautet der Titel der Single. Ein Versprechen, das Black Wire
nicht halten können.