Bis
Social Dancing

Danke, liebe Bis, daß es euch gibt. Nicht viele Bands bereiten so schnell so viel gute Laune wie das Hi-Fi-Elektro-Punk-Pop-Trio aus Glasgow. Bestach ihr Debüt „New Transistor Heroes“ nicht zuletzt durch seine liebenswürdige Unbeholfenheit, begeistert „Social Dancing“ mit seinen schillernden, zeitlosen Popsongs, die durch die aberwitzigen Ideen stets vor der drohenden Gefahr bewahrt werden, hoffnungslos ins geschmacklos Kitschige abzugleiten. Was nicht heißen soll, Bis wären nicht Kitsch, nur eben genau die coole Version, die (hoffentlich) bis ans Ende der Welt hip sein wird. Der Versuchung verstärkter elektronischer Einflüsse mußten sie zwangsläufig erliegen, wobei ihr unverbrauchter, ruppiger und bisweilen fast bockiger Charme nie zu weit in den Hintergrund getreten ist. Die einzige Ausnahme bildet das entspannte „Detour“, bei dem die amerikanische Singer/Songwriterin Lois Maffeo gastiert. Spätestens, wenn Manda Rin mit ihrem ziemlich einzigartigen Organ Akzente setzt, ist die Bis-Welt in all ihrer Verrücktheit wieder in bester Ordnung. Ihr Hit „Eurodisco“ ist sowieso der großartigste, zynischste Tanzboden-Hit der letzten Jahre.