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    Birdie
    Reverb Deluxe

    VÖ: 20.01.2003 | Label: Apricot/EFA
    6 / 12

    Nach dem netten “Triple Echo” kommt ein nettes B-Seiten-Album der Band, die gerne mit Saint Etienne verglichen wird.
    Doch, ja. Man kann sich schon vorstellen, dass diese Musik an einem Wintermorgen langsam wach macht. Wenn es draußen noch pechschwarz ist und die Augen vor lauter Sandmännchen so gar nicht aufgehen wollen. Ganz behutsam suchen sich die Songs einen Weg ins Wach-Zentrum. Die Instrumentierung klingt zart und weich und flüstert unaufhörlich p-o-p, und auch die Stimme Debesey Wykes ist kaum mehr als ein Hauchen. “Reverb Deluxe” ist eine sehr süße Angelegenheit, die – wenn noch frisch und heiß – begeistern kann. Wenn sie aber langsam erkaltet, das nur 33-minütige Album ein paar Mal auf Repeat lief, wird sie zäh und klebrig. Alles klingt so puschelig und nach Sommergefühlen, dass es überall nach einem Bruch schreit. Nach einer heulenden Gitarre, einer mit Nachdruck vorgetragenen Hook, einfach nach irgendetwas, das diese positive Stimmung durchbrechen könnte. Mit “Theme From Tired” startet das britische Duo zwar den vorsichtigen Versuch, mit schnelleren Beats, WahWah und Druck ein bisschen nach vorn zu gehen, aber leider bleibt der Song ein Instrumental. Dabei hätte vielleicht gerade hier Wykes Talent, so gelangweilt-sexy wie Nico zu klingen (und dass sie es kann, zeigt sie nur einen Track später bei “Linus”) einen richtig guten Song entstehen lassen. Vielleicht muss man Birdie zugute halten, dass “Reverb Deluxe” keine aus einem Guss in Studiosessions entstandene Platte, sondern eine Ansammlung von B-Seiten und bislang unveröffentlichten Tracks ist. Vielleicht wäre ein echtes Album besser gewesen. Weniger süß. Und weniger unspektakulär.

    weitere Platten

    Triple Echo

    VÖ: 01.01.1900