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    Biffy Clyro
    MTV Unplugged: Live At Roundhouse London

    VÖ: 25.05.2018 | Label: Warner
    Text:
    Biffy Clyro - MTV Unplugged: Live At Roundhouse London

    Biffy Clyro haben ihr „MTV Unplugged“, und die renommierte Akustik-Konzertreihe, die man in der Vergangenheit zunehmend durch fragwürdige Künstler verwässert hat, endlich wieder eine Vorzeigeshow aus der ehrenhaften Ecke der Rockmusik.

    Jede Band, die sich der Herausforderung Unplugged-Konzert stellt, sollte ein paar essenzielle Dinge gut überdacht haben: Welche Songs dürfen ins Set? Wie können sie am besten um- und die Show selbst treffend in Szene gesetzt werden? Die Ärzte zählten für ihre „Rock’n’Roll Realschule“ auf ein Schülerorchester mit Chor. Biffy Clyro halten es dagegen deutlich übersichtlicher: Lediglich eine zusätzliche Cellistin unterstützt die gewohnte Live-Besetzung des Trios, die seit Jahren von den beiden ehemaligen Oceansize-Mitgliedern Richard „Gambler“ Ingram und Mike Vennart komplettiert wird. Ganz anders sieht es bei der Inszenierung aus, die das Prädikat „ausgefallen“ verdient. Biffy Clyro sitzen auf einer Insel-Bühne, die aussieht, als hätten man sie einer Szene von Darren Aronofskys filmischem Desaster „The Fountain“ geschnitten. In der Mitte steht der mit Lichterketten behangene Baum vom „Opposites“-Cover, in dessen Schatten Gambler am Piano und Vennart an der zweiten Akustikgitarre Platz nehmen. Die Stammbesetzung aus Simon Neil und den Johnston-Brüdern James und Ben wird mit einem goldenen Lichtkegel himmlisch angeleuchtet. Überall ragen Äste, Moos und Grünzeug in die Garten-Eden-Analogie. Die Szene hat etwas Surreales, die Songs nicht. So nahbar und verletzlich hat man die Schotten noch nicht gehört. Das gibt vor allem Schmachtfetzen wie „Re-Arrange“, „Opposite“ oder „Medicine“, die Fans der frühen Tage zuletzt immer häufiger sauer aufstießen, eine neue Qualität. Diese Stücke stehen hier resoluter im Raum als im Stadion. Härtere Songs wie „Biblical“ oder „Bubbles“ setzen Biffy Clyro überraschend anders um. Den Stücken geht dabei aber zu viel Energie und Kante verloren, um den Originalen das Wasser reichen zu können. Die besten Momente entstehen allerdings aus den Songs, die man nicht auf dem Schirm haben konnte. Mit Mundharmonika spielen Biffy Clyro „Drop It“, den „Puzzle“-Bonustrack der UK-Limited-Edition, kurz darauf einen nagelneuen namens „Different Kind Of Love“ und als Krönung ein Cover des Beach-Boys-Klassikers „God Only Knows“, dessen Chorus-Zeile sich Simon Neil vor Jahren über die Brust tätowieren ließ. Neils Stimme bricht mehrfach, wenn er die erste Strophe zunächst tief ansetzt und dann eine Oktave nach oben transponiert. Noch emotionaler wird es im Londoner Roundhouse nur mit dem finalen „Machines“. Wenig verwunderlich, war das doch schon immer Biffy Clyros bester Akustiksong.

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