Belasco
Technique

Flennende Melancholiker auf der einen, unfrisierte Retro-Mobs auf der anderen Seite, und dazwischen Plagiate, so weit das Auge reicht. Überraschungen würde man von der britischen Musikszene momentan wirklich nicht erwarten. Und hier kommt doch eine: Belasco setzen mit einer Compilation aus ihrem Insel-Debüt „Simplicity“ und drei neuen Songs nun auch zum Sprung auf den Kontinent an. Und das eben nicht mit der x-ten Kopie einer Kopie, sondern mit einem unverbrauchten Sound, der das Trio dennoch nicht ganz vor Assoziationen schützt. Wenn Tim Brownlows heisere Stimme im Opener „15 Seconds“ in einen Refrain ausbricht, den Suedes Brett Anderson nicht schöner jaulen könnte. Oder wenn bei „Breathe“ Thom Yorke um die Ecke schaut, bevor das epische, von Glockenspielen begleitete „Proud“ den Hörer mit offenem Mund und geschlossenen Augen entlässt. Mit sieben Songs ist „Technique“ zwar recht mager ausgefallen, die aber sind immerhin spannender als bei manch anderer Band ein ganzes Dutzend.