Beirut
A Study Of Losses

Die schwedische Kompani Giraf, für deren Akrobatikshow der Wahlberliner komponierte, basiert auf der Erzählungssammlung “Verzeichnis einiger Verluste” von Judith Schalansky. Es geht um Zerstörtes, Verlorenes und Vergessenes der Menschheitsgeschichte. Ein weites Themenfeld, dem die Wehmut direkt eingeschrieben ist. So entfaltet sich Beiruts expansives Werk mit seinen nach den Mondmeeren, verschwundenen Tieren, Orten und Artefakten benannten Songs und Instrumentals im Spannungsfeld von Melancholie und Elegie.
Ihm gelingt dazu eine interessante Verschränkung von Elektronik, Folk und Alter Musik, ohne dass es holpert. Es gibt an Barock- und Renaissance-Musik geschulte Stücke mit Streichquartett sowie sakral Anmutendes am Harmonium, aber auch Synthesizer-Sequenzen zwischen Elektropop und Ambient.
Wenn “The Moonwalker” mit Akkordeon und Bläsern im Walzertakt schunkelt, weht zudem ein zarter Hauch aus “Gulag Orkestar”-Zeiten durch die knapp 60 Minuten. Im eingängigen “Forest Encyclopedia” kommt fast alles zusammen: Beats, Chorgesang, alte Instrumente, eine Steel-Gitarre – anmutig und groovend zugleich. Ob “A Story Of Losses” die Jahrhunderte überdauern wird? Vielleicht nicht. Aber es überzeugt auch ohne Akrobatik – und Tschingderassa-Bumm.
Das steckt drin: Get Well Soon, The Magnetic Fields, Sigur Rós
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