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    Bear In Heaven
    Beast Rest Forth Mouth

    VÖ: 06.08.2010 | Label: Hometapes/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt

    Wenn Überzeugungs-Shoegazer Schlagzeugsoli spielen, kann schon mal was ins Auge gehen. Bear In Heaven spielen ihr erstes Schlagzeugsolo noch vor dem ersten Refrain.

    Es bleibt zwar auch das einzige auf ihrer zweiten Platte „Beast Rest Forth Mouth“, aber wenigstens ein Zeichen ist danach gesetzt: Diese Band, die sich aus den Überresten allerlei ganz anderer Bands zusammengetan hat, weiß um die Macht des richtigen Stilbruchs – die Unruhe und Unberechenbarkeit, die in Songtiteln wie „Beast In Peace“ stecken, werden hier direkt übertragen in einen dunkelrot funkelnden, größtenteils synthetischen Sound, bei dem niemand auf die Idee kommen würde, von Synth-Pop zu sprechen. Dafür packen Bear In Heaven doch immer wieder zu fest zu, dafür treffen sie einen zu zielsicher zwischen die Rippen, wenn mit dem Refrain von „Wholehearted Mess“ ein Gefühl von lange unterdrückter Aggressivität in ihre sehr um Selbstkontrolle bemühte Platte hineingetragen wird. Meistens zuckt hier nämlich keine Augenbraue, meistens bleibt alles Pokerface, und „Lovesick Teenagers“ wird dabei irgendwie zum Hit, obwohl es eigentlich ein kleines blödes, unbewegliches und in sich selbst festgefahrenes Lied ist.

    Das Geheimnis einer guten Psych-Rock-Band, wahrscheinlich: Sie lullt einen erst zu und dann ein, sie bleibt immer in Lauerstellung, aber sie muss nie raus ins offene Feuer. Zum Schluss kommt der Refrain von Lovesick Teenagers zurück, man schmeißt der Platte die Punkte in alle Himmelsrichtungen hinterher, und man fühlt sich auch noch gut dabei. Weil man sonst nichts mehr fühlt.

    „Beast Rest Forth Mouth“ erscheint in Deutschland inklusive Remixalbum, aber jetzt hören wir erst mal alle mindestens ein Jahr lang die richtige Platte, okay?

    weitere Platten

    I Love You, It's Cool

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