Artful Dodger
It’s All About The Stragglers

Wie lange ist UK-Garage spannend? In diesem Fall leider noch nicht mal ein Album lang.

Viele haben es schon bemerkt: Der heiß diskutierte UK-Clubtrend ist eigentlich Anzugträger- bzw. Tussenmusik. Zumindest in seiner mainstreamigen Variante. Das Produzenten-Duo Artful Dodger, in persona Marl Hill und Pete Devereux, hält dem leider nicht allzu viel entgegen. Direkten Nachschub vom Format ihrer Durchbruchs-Clubhymne „Re-Rewind“ gibt es auf „It’s All About The Stragglers“ nicht, stattdessen ist das Album gespickt mit Nummern für schicke Bars, in denen sich schicke Menschen – rhythmisch, aber verhalten, man könnte sich sonst mit Schweißflecken das Hemd ruinieren – über den Parkettboden schieben. Sämtliche Songs werden von Gastsängern interpretiert, und neben Craig David, der hier außer „Re-Rewind“ noch mit „What You Gonna Do“ vertreten ist, fallen Lifford, der die aktuelle Single „Please Don’t Turn Me On“ R’n’B-selig verziert, sowie MC Alistair bei „R U Ready“ am angenehmsten auf. Die hier engagierte Damenriege (u.a. Michelle Escoffery, Lynn Eden, Nadia) schafft es nicht, den prinzipiell ganz cool steppenden Songs Charakter zu verleihen, so dass die Ergebnisse teilweise so antiseptisch ausfallen wie der Acid Jazz vergangener Tage. In England mag das zur Zeit funktionieren, hierzulande würde ich eher darauf tippen, dass Artful Dodger ihren größten Erfolg schon hinter sich haben.