Das böse Wort mit dem E am Anfang und dem -core am Ende lassen wir heute mal stecken und kategorisieren den Sound von Ambrose einfach unter Indierock, schön…
Wenn das Label von Ambrose nicht Defiance Records heißen und das Coverartwork nicht unwillkürlich Parallelen zu unzähligen deutschen Hardcore-Releases der letzten Jahren aufweisen würde – man käme nicht mal auf die Idee, die Band in diese Ecke zu stellen. Denn Ambrose spielen nichts anderes als wirklich guten Indierock: Junge Herren im Gefühlchaos. So passiert es in den 13 Songs nur äußerst selten, dass mal über die Stränge geschlagen und ein wenig losgepoltert wird. Dafür wird ausgiebig und mit viel Hingabe gelitten und verträumt in netten Melodien unter anderem die (zerbrochene, was sonst?) Liebe besungen. Es braucht zwar eine Weile, bis der eine oder andere Song hängen bleibt, aber die Zeit nehmen wir uns gerne. Und auch wenn es manchmal ein wenig beliebig wird (ein leider allzu oft auftretendes Problem bei deutschen Bands aus diesem Sektor) – Freunde von frühen Elliott-Veröffentlichungen oder meinetwegen auch Sunny Day Real Estate sollten mal ein Ohr riskieren.
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Transatlantic Blues
VÖ: 30.11.1999