Kunstkacke oder größtmögliche Kreativität? Das Schweizer Jazz-Core-Kollektiv zerlegt weiterhin Jazz und Noise, um sie auf eigenwillige Art wieder zusammen zu setzen.
Eine liebe Freundin von mir studiert Kunst. Ich jetzt auch, denn Ecco La Fiera der Exil-Schweizer und jetzt Wahlberliner Alboth! ist dermaßen surrealistisch, dass einem unbedarften kleinen Hardrocker wie mir hier schon mal das eine oder andere Fragezeichen ins biergeschwängerte Hirn gebrannt wird. Hier gibt es keine Strukturen, kein formatierter Songaufbau stört die sich frei entfaltende Kreativität der äußerst versierten Musiker, alles fließt und scheint irgendwie das hehre Ziel zu verfolgen, Hörgewohnheiten aufzubrechen. Damit bleibt man alleine, hat keine Freunde und muss mit Death Metal-Bands spielen, die auch schon mal mit den Angefahrenen Schulkindern aufgetreten sind. Weil man da als Sozialarbeiter und Booker im heimischen JZ auch nie weiß, wer die supporten soll. Respekt, dass man sowas sechs Alben lang durchhalten kann. Das ist wohl Jazz. Und kriegt hier deshalb eine neutrale Wertung.
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Ali
VÖ: 30.11.1999