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    Ai Phoenix
    I've Been Gone - Letter One

    VÖ: 19.01.2004 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    10 / 12

    Mein Gott, ist das schön. Drei Norweger blättern mit uns in melancholischer Stimmung durch zarte, stilvolle und verzaubernde Geschichten.

    Im Booklet erfahren wir, wie dieses Album entstand. Aufgenommen in sechs Tagen „bei alten Freunden“ in einem alten Jägerhaus im höchsten Norden, betonen AI Phoenix, worauf es ihnen beim Musizieren ankommt: Einfachheit, Enthusiasmus, Fokus. Unglaublich sanft und zärtlich sind ihre Songs, entrückt, verträumt, verhangen wie die Nächte in einem dunklen Zugabteil oder der schlaflose Wind von draußen, wie „A Country Life In The Autumn“, von dem sie singen. Dabei zerfallen die durchweg guten Songs nicht wie Gedanken im Halbschlaf, die man hier spürt, wie das Skizzenhafte der sensiblen Lebensmomente in fernen Orten, die Mona Mork und Patrick Lumberg besingen. Die traumhaft altmodische Instrumentierung mit Akkordeon, Orgel, Mundharmonika, (Slide-)Gitarren und behutsam eingesetztem Schlagzeug verbreitet die Wärme eines knisternden Feuers in einer Berghütte, dessen Behaglichkeit nicht nur erlösend „natürlich“ ist, sondern vom Wissen um die Kälte lebt, die uns verletzliche Menschen dort draußen erwartet. Die üblichen Vergleiche mit Belle & Sebastian, den Cowboy Junkies, Leonard Cohen, Goldfrapp oder dem gehauchten Gesang von Beth Gibbons sind alle legitim, vor allem, wenn man damit die leichte und zugleich gefangen nehmende Atmosphäre ausdrücken will, die diese Musik erzeugen kann. Mit diesem dritten Album aber etablieren sich AI Phoenix endgültig als eigene Größe. Wunderschön.

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