Adam West
God's Gift To Women

Es ist alles eine Frage des Stils, seien wir doch mal ehrlich. Der Stil trennt die Jungs von den echten Kerlen. Wer ernsthaft glaubt, dem puren Rock’n’Roll noch etwas hinzufügen zu können, hat doch schon von Vornherein verloren. Adam West jedoch gewinnen. Weil sie eben genau das nicht tun. Und weil sie Stil haben. „God’s Gift To Women“ ist eine einzige Pose, ein ausgestreckter Arm, an dessen Ende die bekannte Devil Horn-Faust in den Himmel droht. Und es würde ihr bestimmt stehen, wenn sie auch noch in den Stars’n’Stripes-Farben bemalt wäre. Aber so weit wollen wir mal doch nicht gehen, denn Adam West sind bestimmt keine Rednecks, die ihren Rock’n’Roll mit Patriotismus verbrämt haben wollen – auch wenn ihre mittlerweile vierte Platte ein abgehangenes Stück Tradition ist. Konservativ instrumentiert und arrangiert bis ins Mark, klischeebeladen bis zur Oberkante. Damit bebildern sie wieder einmal eindrucksvoll die innere Widersprüchlichkeit amerikanischer Rock’n’Roll-Ästhetik, in der sich Motorradfahrer als Gesetzlose begreifen können, aber trotzdem die Werte dessen leben, was sie eigentlich bekämpfen wollen. Darüber, dass diese Platte rockt wie Hölle und alle Fans von The Kissy/DC 5 und der Stoogebbathfits restlos befriedigen dürfte, muss ich mich wohl nicht auslassen. Muss ich?