Die Niedlichkeit dieser Band wird manchen ganz schnell auf die Nerven gehen. Vor allem wenn sie, nun ja, “rocken”; da kommt dann so eine Art von Powerpop raus, der mehr nach Softeis in der Waffel denn nach Eiswürfeln im Whiskeyglas klingt. Niedlich halt, und kein bisschen verschwitzt oder aggressiv. Tue, was immer die anmacht – der Albumtitel gibt die gute Laune vor; Ärger und Wut sind außen vor bei Aberfeldy, einer Band, die sich nach einem schottischen Kaff am Meer genannt hat. Dort machen die Menschen aus Edinburgh, der Heimat des Quintetts, Urlaub – und nach Ferien klingt auch dieses zweite Album. Wieder ist alles verdammt stimmig: Traumhaft sicher arrangieren Aberfeldy Songs, setzen Keyboard-Funk-Akzente, legen mit “There You Go” eine brillante Ballade vor, geben sich in “Poetry” angenehm verspielt und legen gegen Ende einen Zahn zu. Textlich geht’s um Liebe, Freiheit und Sonnenstrahlen, und wie gesagt: All diese Lieblichkeit kann nerven – aber auch bis zum Sonnenstich Vergnügen bereiten. Nur wer Schatten will, sollte Aberfeldy meiden.
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Young Forever
VÖ: 13.09.2004