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    Devendra Banhart
    Nino Rojo

    VÖ: 27.09.2004 | Label: XL Recordings/Indigo
    Text:
    8 / 12

    Wenn es heute noch so etwas wie wahre Musik gibt, dann hören wir sie hier: verschrobener Gospel-Folk-Blues eines Spät-Hippies.

    23 Jahre alt ist dieser Weltenbummler aus Amerika und schreibt seit Jahren Lieder im Stundentakt. Weiß der Teufel, wie viele auf seinen Reisen zwischen den Kontinenten (gerade lebt er in Frankreich) verschütt gegangen sind. Aber ab und an kommt sein Mentor Michael Gira, früher Chef der dunkel-bombastischen The Swans, und dann wird gesichtet und aufgenommen. „Nino Rojo“ ist nach „Rejoicing In The Hands“ schon die zweite Platte in diesem Jahr. Wie immer, wenn junge Männer zur Gitarre singen, schreien alle Nick Drake. Doch hier passt das gar nicht. Drake war der sensible Zupfer auf dem Bett. Er hier ist der Schrat am Lagerfeuer. Gib ihm eine Selbstgedrehte, und er singt dir seine Gedichte über kleine gelbe Spinnen und die Augen einer Eule. Dabei mag es der Künstler ungezwungen: Kaum vorstellbar, dass er bei seinen Auftritten das Rauchen und Trinken verbietet. Dafür darf jeder mitsingen (und beim Schluss-Gospel „Electric Heart“ macht man das dann auch) oder sogar tanzen. Ja, tanzen, denn die tief in der amerikanischen Musiktradition verwurzelte Songs wie „Be Kind“ oder „Water May Walk“ sind rhythmischer, als man es ihnen zutraut. Wenn man schon vergleichen will, dann steht Devendra Banhart in der Mitte eines von Will Oldham und Nicolai Dunger beackerten Maisfeldes. Es sollte jemand die Coen-Brüder auf den Gesellen aufmerksam machen. Die werden ihn mögen und können sogar was lernen: Das kauzig-verspielte Element dieser Platte ist den Filmbrüdern in den letzten Jahren abhanden gekommen.

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