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    Omr
    dto.

    VÖ: 28.06.2004 | Label: Peacefrog/Rough Trade
    Text: Tanja Stumpff
    8 / 12

    Ein französisches Produzententeam verpasst den dunklen Helden der frühen 80er ein buntes Sixties-Gewand, das ihnen nicht unbedingt schlecht steht.

    Der Projektname passt, stellt er doch die französische Übersetzung von New Wave und Bossa Nova dar. Er vereinigt die zwei Welten, die Marc Collin und Olivier Libaux, eigentlich eher für Trip Hop und Jazz bzw. Soundtracks bekannt, in Einklang bringen. Um die Unberührtheit der neuen Umgebung zu gewährleisten, die Herren der Finsternis à la Joy Division, Depeche Mode, Sisters Of Mercy oder Tuxedomoon hier erhalten, luden sich die beiden acht junge Sängerinnen aus Frankreich, Brasilien und New York ins Studio ein, die die Originale nicht kannten. Das dadurch entstehende, verfremdete Bild bezaubert in vielen Momenten – etwa wenn „I Just Can Get Enough“ als Easy Listening-Version mit Sambarhythmen das Ohr betört und der Gesang einen gelassenen Charme verströmt, der an Astrud Gilberto erinnert. Auch „Too Drunk Too Fuck“ der Dead Kennedys entwickelt eine neue, swingende Laszivität, und „Teenage Kicks“ zeichnet eine bis dato ungekannte Gelassenheit aus. Gleichzeitig deutet die Hymne der Undertones das Manko dieses Albums an: es plätschert in seinen schwächeren Momenten belanglos vor sich hin. Die beklemmenden Teenage Angst-Momente der Originale werden ab und an durch ein gefälliges Nichts ersetzt, das die Coverversion überflüssig erscheinen lässt – wer hätte gedacht, dass „A Forest“ mal als ideale Fahrstuhlbeschallung erklingen könnte?

    weitere Platten

    Side Effects

    VÖ: 18.08.2004