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    Amplifier
    Amplifier

    VÖ: 10.05.2004 | Label: Music For Nations/Rough Trade
    Text: Quintus Berger
    Amplifier - Amplifier

    Neo-Prog? Neue Psychedelia? Oder nur eine aufregende junge Rockgruppe aus Manchester? Amplifier sind all das und noch etwas mehr.

    Wer erinnert sich noch an das großartige, subtil an Morrissey oder die ruhigeren Manic Street Preachers-Nummern erinnernde UK-Indie-Projekt Lower samt ihres brillanten, aber völlig untergegangenen Albums „The Gentle Art Of Conditioning“? Deren Sänger/Gitarrist Sel Balamir kehrt nun mit einem Trio zurück, das – nimmt man die Reaktionen der Insel-Presse als Indikator – weit bessere Aussichten auf Erfolg hat. Allerdings: Welcher englische Kollege auch immer Amplifier – gar nicht unpassend – als eine hardrockende Kombination aus den frühen Verve (bevor das „The“ dazu kam), Soundgarden, Led Zeppelin und Pink Floyd beschrieb, hat offenbar vergessen, die Masters Of Reality zu erwähnen. Denn der gute Sel klingt hier nicht nur stimmlich etwas nach Chris Goss. Diverse Songs wirken stark von neo-psychedelischen Klassikern à la „The Candy Song“ oder „The Blue Garden“, aus dem legendären, von Rick Rubin produzierten Debüt der US-Band, beeinflusst. Das grandiose Eröffnungsstück „Motorhead“ (keine Ähnlichkeiten zur Arbeit von Lemmy & Co.) sowie einige andere Nummern würden dazu auch auf den QOTSA-Werken nicht die schlechteste Figur machen. Zumal sie – bei aller Atmosphäre – mit einer Wucht vorgetragen sind, die bisher kaum eine britische Combo auf Aluminium zu bannen in der Lage war. Originalitätspreise kann das aus Manchester stammende Jungspund-Trio hierfür freilich nicht erwarten, doch aufs reine Goss-Reproduzieren hat sich die Band dennoch nicht verlegt. So enthalten „Neon“ und das psychedelische „Airborne“ (kurzfristig erwartet man, dass Tools Maynard James Keenan beginnt, im Hintergrund zu schreien und zu greinen) trotz immenser Härte jede Menge orientalische Eleganz. „One Great Summer“ hingegen lässt etwas 80er-Stimmung aufkommen. Zusammen mit The Cure-, Depeche Mode-, Paradise Lost-Soundmann Steve Lyon hat man schließlich mit „The Consultancy“ eine atemberaubende Hymne erschaffen, die fast die Sensibilität der seligen The God Machine erreicht. Abwechslungsreicher und streckenweise noch intensiver als Oceansize, Cave In & Co., spannender und dynamischer als derzeit fast alles andere von den Inseln: Amplifier stehen bereits mit ihrem Debüt vor dem Durchbruch. Und das völlig zu Recht.

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