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    Heinz Strunk
    Einz

    VÖ: 30.06.2003 | Label: Studio Braun Produkte/Indigo
    Text: Ingo Neumayer
    10 / 12
    Heinz Strunk - Einz

    Heinz Strunk ist die Perle unter den Säuen, der Triller unter den Pfeifen, die Witze Bolte unter den Gebrüdern Schlimm der deutschen Funscene.

    Dank SAT 1 wissen wir es: Inzwischen gibt es sogar schon weibliche Coverversionen von Dragan & Alder, die mit abgelutschtestem Türkslang problemlos ins Viertelfinale von „Star Search: Comedian“ einziehen – kann es bezeichnendere Beweise für die Existenz der Humorwüste Deutschland geben? Doch in jeder Wüste findet sich eine Oase, und diese hier hört auf den Namen Heinz Strunk. Seit „Gehirnstürm“, seinem ersten Schritt in ein größeres Rampenlicht auf dem Die Ärzte-Comebackalbum, lässt er in verschiedenen Inkarnationen die Zwerchfelle davonschwimmen: als humorentertainende Ein-Mann-Armee, als Teil der Telefonterroristen Studio Braun, oder aktuell als Seelsorger Fleischmann bei VIVA. Seine Mission ist klar: Schon der lachende Roland, einer der großartigsten Studio Braun-Charaktere, der einfach so fremde Menschen anrief, um ihnen Witze zu erzählen und somit einen schönen Tag zu bescheren, wusste: „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.“ Nun erscheint also sein erstes Album, das zum Kugeln komische Sketche und Musikstücke bietet und den ureigenen Strunk-Humor in voller Pracht erblühen lässt: Der Werbespot für „schlimme Augenwurst“, ein durchdrehender Zugchef im ICE Heinrich Himmler, die Tiersitcom mit Wastel, dem vergesslichen Lawinenhund, oder die zwei Typen, die sich den Actionfilmfilm „The Rock“ ansehen, sind da nur vier willkürlich ausgewählte Beispiele. Nahezu jede seiner Nummern ist auf kluge Art im Alltag, im Leben des – jawoll – kleinen und mittleren Mannes verankert und bezieht daraus seinen Antrieb. Strunk legt offen, aber er stellt nicht bloß. Technisch gesehen steht er in der Tradition von Monty Python, Andy Kaufman oder Helge Schneider, und so ist es kein Zufall, dass er sich ebenso wie letzterer (remember „hast du eine Mutter, dann hast du immer Butter“?) im neuen Trendsport „Mutterhuldigung“ betätigt. Genau wie Schneider legt auch Strunk neben seinen absurden Themen mindestens genauso viel Wert auf die Ausführung, sprich Intonation, Akzent und die kunstvolle Anwendung von Pausen und Leerlauf. Fazit: Es gibt Heinz, Baby!

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