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    Cradle Of Filth
    Damnation And A Day

    VÖ: 10.03.2003 | Label: Epic/Sony
    Text: Christian Kruse
    9 / 12

    Wenn schon Black Metal, dann so wie hier: zweimal das volle Brett, musikalische Finesse und eine erstklassige Produktion.

    Die Briten Cradle Of Filth, von der Szene mit Missachtung gestraft, weil sie sich – soweit das überhaupt möglich ist – zu sehr dem Mainstream geöffnet haben, liefern seit Jahren musikalisch hochwertiges und abwechslungsreiches Material ab und können auf Kredibilität inzwischen gut verzichten. Die Musik auf „Damnation And A Day“ spricht für sich und ist auf einem derart hohen Niveau angekommen, dass man hier mit Kritik nicht weit kommt. Viel besser kann man theatralischen Vampir-Metal nicht inszenieren. Spätestens seit „Midian“, dem Werk, das der Band Aufmerksamkeit weit über die Szene hinaus bescherte, gibt es im musikalischen Kontext von Cradle Of Filth keine Fragen mehr. Auch auf dem neuen Album wird konsequent fortgesetzt, was inzwischen unverkennbares Trademark ist. Operngesang und die tausend Stimmen von Dani Of Filth, die aus allen Himmelsrichtungen herbei fliegen und den Hörer wie Raben attackieren, bilden ständige Gegenpole, die musikalisch durch atmosphärische Keyboard- und Klassikpassagen ebenso wie aggressive Blastparts untermalt werden. Großartige Unterhaltung! Naglfar dagegen können sich über Rückhalt aus der Szene nicht beklagen, und das, obwohl sie in acht Jahren nur zwei Platten veröffentlicht haben. Jetzt erscheint also das dritte Album, und mit „Sheol“ dem hebräischen Wort für Hölle, wurde ein adäquater Titel gefunden. Wer Blastparts zum Frühstück vertilgt und nicht viel von Midtempo hält, der ist hier richtig. Herausragend an der Naglfar’schen Version von purem Geknüppel ist sicherlich die spielerische Leichtigkeit, die die Songs ausstrahlen. Die Produktion ist klar und überaus druckvoll und setzt jede Snare einem Stich gleich in die richtige Position. Die klassische Gitarrenarbeit, die manchen Songs einen traditionellen Metal-Touch verleiht und die Musik dann und wann in ähnlich melodische Bereiche vordringen lässt wie die von In Flames und Dark Tranquility, tut ihr übriges und begeistert von der ersten Sekunde an. So unterschiedlich sie auch sein mögen: Dies sind zwei essenzielle Werke für die weiß getünchten Gesellen der Nacht.

    weitere Platten

    Thornography

    VÖ: 13.10.2006

    Nymphetamine

    VÖ: 27.09.2004

    Midian

    VÖ: 30.10.2000