Nas
Nastradamus

Zehn Monate nach „I Am…“ steht bereits das nächste Werk von Nasir Jones in den Regalen, gefüllt mit jenem Material, das ursprünglich auf die zweite Hälfte des als Doppelalbum geplanten Vorgängers sollte. Doch während das Verhältnis von Qualität zu Belanglosigkeit auf !I Am…! noch stimmte, plätschert dieses Album über weite Strecken so harmlos und zuckersüß an einem vorbei, dass man sich unwillkürlich fragt, warum zur Hölle die wenigen, aber durchaus vorhandenen guten Stücke nicht einfach die erste Hälfte hätten ergänzen können. Die Premier-Produktion !Come Get Me! zum Beispiel kann durchaus gefallen, auch die Mobb-Deep-Kollaboration „Family“ ist so schlecht nicht. Der Rest aber besteht zum größten Teil aus dünnen Hochglanztracks, über die Nas so müde reimt, als habe man ihn zuvor mit wochenlangem Schlafentzug gequält. Am Ende gibt es zu allem Überfluss auch noch eine deutsche Bonus-Version von „Hate Me Now“, für die Afrob sich an Stelle von Puff Daddy ein paar Verse herausleiern darf und so dem mittlerweile ohnehin schon ziemlich nervigen Stück auch noch zu einer unerwarteten Wiederauferstehung verschafft. Musste das sein?