Krezip
Nothing Less

Aus holländischen Kinderschuhen kommt eine Mischung aus Guano Apes und K’s Choice.

Die Platte liegt auf meinem Tisch und will gehypt werden. Im Heimatland hat das schließlich schon geklappt, und in Deutschland möchte man sich zumindest gerne mit ‘hoffnungsvoll’ oder ähnlichem betitelt sehen. Vielleicht werden Krezip es auch hierzulande schaffen: Melodiöser Poprock à la Guano Apes oder Die Happy verfügt in Deutschland immerhin über ein enormes Fanpotenzial. Und diesem Stil entspricht die Band um Jacqueline Govaert ziemlich exakt. Besonders Songs wie „Protection“ erinnern an die deutsche Wahlverwandtschaft, ruhige Stücke wie „Fine“ oder „I Would Stay“ dagegen tendieren eher in Richtung K’s Choice – nur fehlt diesen Songs die Intensität und Tiefe. Da fehlt vielleicht einfach noch ein wenig die Reife; „Nothing Less“ wurde nämlich bereits 1999 aufgenommen, als sie Bandmitglieder um die 17 Jahre alt waren. Unter Berücksichtigung dieser Umstände ist Krezip tatsächlich ein beachtliches Debüt gelungen, noch besser wäre es aber wahrscheinlich gewesen, in Deutschland direkt ein frisches Album zu veröffentlichen. Denn so ist es zwar ein respektabler, aber eben kein wirklich Aufsehen erregender Start.