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    Kurt Vile
    (Watch My Moves)

    VÖ: 15.04.2022 | Label: Virgin/Universal
    Kurt Vile - (Watch My Moves)

    Vier-Ohren-Test

    Wenn die Überholspur des Lebens mal die ganz rechte ist: Kurt Vile findet Kraft in der Ruhe.
    „We better slow it down“, singt der langhaarige Troubadour gleich zu Beginn, und das ist in etwa so, als würde Usain Bolt ankündigen, sich demnächst mal etwas flotter bewegen zu wollen. 72 Minuten dauert „(Watch My Moves)“ – und damit genau so lange wie Walt Disneys traumatische Tretmine „Bambi“. Die seelischen Wunden von damals kann man sich nun ganz wunderbar verarzten lassen, denn in dieser Musik ist irgendwo die Überzeugung eingewebt, dass alles inklusive einem selbst gut ist – oder bald sein wird. Der Kurt Vile an der Gitarre scheint dabei etwas wacher zu sein als der Kurt Vile mit dem schluffigen Sprechgesang, der genau wie Kollegin Courtney Barnett oft einfach nur vorsingt, was er gerade sieht oder tut. Gitarre spielen etwa, um sich damit selbst eine „feedback massage in my cranium“ zu verpassen. Weil die Hirnschale etwas ist, das sich nicht jeder gerne massieren lässt, spaltet der dazugehörige Sound schon aus Prinzip. Wo die einen richtungsloses Gniedeln hören, erkennen die anderen plötzlich Muster im Teppich und die gemütliche Pulsschlagfrequenz, die Gott für seine Schöpfung ursprünglich vorgesehen hat.

    8/12 Markus Hockenbrink

    Eingeschlafene Füße. Lauwarmes Leitungswasser. Mischbrot vom Vortag. Kurt Vile.
    Es gibt Menschen, die sich gern von Viles psychedelischen Country-Schnurren in einen warmen Dämmerzustand herunterregeln lassen. Weniger blutleere Geschöpfe dagegen kann die schiere Ereignislosigkeit von „(Watch My Moves)“ in die innere Raserei treiben. Im Vergleich zur leiernden Beiläufigkeit des Americana-Anästhesisten Vile wirkt dessen Ex-Bandkollege und Betäubungsmusik-Rivale Adam
    Granduciel mit seinen War On Drugs fast aufgekratzt. Bitte nicht vom Album-Opener „Goin On A Plane Today“ in die Irre führen lassen: Dessen Klavier ist das Beschwingteste, was in diesen 72 (!!!) Minuten passiert. Davon zerfließt jede einzelne so wachsweich, dass man nie weiß, ob der Song noch oder schon wieder läuft, wie viele Stunden vergangen sind und ob man eigentlich noch Puls hat. Also, im Vitalfunktion-Sinne. Denn zornig macht es ja schon, wie hier ein Gitarristen-Ass sein Talent verbummelt. Wie es besser geht, hat Vile selbst als „Constant Hitmaker“ (2008) und sogar noch auf „Wakin On A Pretty Daze“ (2013) bewiesen: mit Songs, die als solche erkennbar sind, und einem Minimum an Dynamik. Diese Platte aber? Fast eine musikalische Nulllinie.
    5/12 Dennis Drögemüller

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