King Gizzard & The Lizard Wizard
Butterfly 3000

Was ist das nur mit dieser Band, Platte für Platte ein musikalisches Feld aufzutun, mit dem man im Leben nicht gerechnet hätte? Die zehn neuen Dreampop-Songs beschreibt Sänger und Gitarrist Stu Mackenzie mit den Worten: „Im Grunde ist es Avantgarde, aber auch ein Sechsjähriger könnte es genießen.“ Hört man sich Songs wie den Opener „Yours“ oder das folgende „Shanghai“ an, kann man nicht anders, als ihm zuzustimmen: Verschwurbelte Takte treffen auf verspielte Loops und Gesang, der klingt, als hätte man Portugal. The Man durch orientalischen Kakao gezogen. Was einige Songs lang neu und spannend klingt, wird spätestens mit dem Falsett-Overkill „Blue Morphoein“ bisschen zu viel des Guten – wenn King Gizzard ein neues musikalisches Thema bearbeiten, dann eben exzessiv. Um das komplett in Isolation (nicht wie die Vorgänger zu sechst im Proberaum) entstandene 18. Album mit positiver Grundstimmung zu füttern, gab es die bandinterne Auflage, alle Songs in Dur zu komponieren – auch das ein neuer Ansatz. Herausgekommen sind laut Mackenzie „seltsame, kauzige, schräge polymetrische Arpeggios in komischen Taktarten, aber mit richtigen Grooves, zu denen man mitstampfen kann“. Irgendwas fasziniert an diesem neuesten, irren Streich, und wem das trotzdem zu viel ist, der setzt eben eine Runde aus – das nächste, komplett anders klingende Album kommt bestimmt