Skullcrusher
Storm In Summer (EP)

An wem es bisher vorbeiging: Ballantine ist eine Newcomerin, die ihren Künstlernamen nutzt, um ihre tendenziell leisen Songs und ihre zierliche Statur zu konterkarieren. Auf Fotos hält sie kleine Gerippe oder martialisch aussehende Plastik-Streitäxte in der Hand, der Skullcrusher-Schriftzug würde besser zu Alcest passen als zu Folk im Spannungsfeld zwischen Phoebe Bridgers-esker Nabelschau und Adrianne Lenkers jüngstem Solomaterial. In VISIONS 328 waren wir sehr angetan von Ballentine, und „Storm In Summer“ liefert weitere Gründe, ihren Werdegang im Auge zu behalten. Denn so schön verhuscht ihre Debüt-EP aus dem vergangenen Jahr klang, zwingend wurde sie immer dann, wenn außer der Akustikgitarre noch eine klare Melodie oder Beats involviert waren. Die Interimssingle „Farm“ griff diesen Faden auf, „Windshield“ als Start ins neue Kleinformat führt ihn mit zusätzlichen Field Recordings fort, während im „Song For Nick Drake“ Bläser und ein unpeinliches Banjo punkten. Inhaltlich als Hommage an den glücklosen Songwriter angelegt, thematisiert Ballentine im weiteren Verlauf zunehmend ihr Inneres, etwa die Selbstzweifel, die aufkamen, als ihr klar wurde, dass ihre Musik da draußen tatsächlich gehört wird. Dabei besteht kein Anlass zum Grübeln, solange ihr so bewegende Melodiefiguren wie die im Titelsong von „Storm In Summer“ einfallen. LP, komm bei.