Spotlights
We Are All Atomic (EP)

In vier Teile zertrennt das Sludge- und Post-Metal-Duo den dichten Klangteppich. Wie ein an den Herzschlag gekoppeltes Zerrbild baut sich Part 1 auf: Nur ganz sanft traut sich leiser Gesang hervor, so unaufdringlich, dass die flächige instrumentale Intensität fast unberührt bleibt. Dann allerdings ist der Beat nur noch einen Herzschlag entfernt vom Losbrechen der Doom-Metal-Gitarren, der Gesang aus der Ferne schiebt sich nach vorn und, ohne das Tempo anzuziehen, verdoppelt der Song seine Präsenz. Eine entfremdete Snare zu verzerrten Gitarren eröffnet Part 2 und erinnert in seiner pulsierenden Art an Explosions In The Sky. In Part 3 ist es schließlich die schon zuvor etablierte Sologitarre, die auf spacig flirrendes Beiwerk trifft und Spotlights große Stärke offenbart: Das Trio bearbeitet seine sich grenzenlos in alle Richtungen ausdehnende Sound-Wand nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern mit dem chirurgischen Besteck und formt so in Part 4 beeindruckende Verzierungen: Das Finale beginnt als wogender Walzer, eine entfesselte Leadgitarre übernimmt und im Hintergrund bahnt sich Virtuoses an. Unzählige Details stecken im dichten Sound von Spotlights, aber nichts zwingt sich unangenehm auf auf diesem Zwischenspiel, dessen handwerkliche Feinheit Lust auf ein neues Album macht.