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    Melvins
    Stoner Witch

    VÖ: 18.10.1994 | Label: Atlantic/Warner
    Text: Thomas Baumann
    Melvins - Stoner Witch

    Ich haßte die Melvins lange aus gutem Grund. Innovative Musiker, die ihren einen guten Einfall – in diesem Falle die Verschleppung des Grooves kilometerweit in die Wüste – wiederkäuen wie an anderen Orten Neubauten oder Pink Floyd, sind Schwachköpfe. Doch „Stoner Witch“ macht alles wieder gut.

    Da versammeln sich einträchtig Riffs, Melodie, Schmackes, Dynamik. „Revolve“ etwa, ein prächtiges Riff aus den Glanztagen des Heavy Metal, zeigt eine Entwicklung wie bei Napalm Death an, aber umgekehrt, was die Schnelligkeit angeht, und besser. Wunderschönen Blues ohne Kaugummi liefert „Goose Freight Train“. Nur ein einziges Mal sagen sie Altvater Schlepprotzblues „Hi!“, in „Road Bull“: Eine schmerzverzerrte Gesangslinie, ein boingendes Becken und eine Gitarre, die sich entschieden hat, wem sie den Kopf abschlagen will. Und es gibt einen echten Höhepunkt. „Lividity“ liefert die Musik zu deiner Vorstellung, wenn du als Achtjähriger etwas alleine aus dem Keller holen mußtest. Worte treffen es nicht besser als dieses akustische Unbehagen. Die verlorenen Söhne haben ihre Vergangenheit ermordet.

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